Verjüngungskur und neues System braucht Zeit

Trainer Wilfried Aretz sieht das junge VfL Team auf dem richtigen Weg, bittet die Fans und das Umfeld aber auch um die nötige Geduld. Eine Struktur im Team müsse sich erst herausbilden, die neuen Systeme und Automatismen benötigen Zeit.

Die neue Spielzeit beginnt, doch die vergangene Saison ist immer noch präsent in den Köpfen der Bardenberger. Mit viel Glück konnte die Verbandsliga auf der letzten Rille gehalten werden. Die Gründe lagen auf der Hand. Konnte in der Hinrunde um die Meisterschaft mitgespielt werden, gab es in der Rückrunde so gut wie nichts mehr zu holen. Schlüsselspieler haben während der laufenden Saison den Verein aus privaten Gründen verlassen und die schwere Verletzung von Jannis Klynen war ein echter Nackenschlag. Das war dann irgendwann nicht mehr zu kompensieren. Auffällig war auch, wie gut sich viele Teams in der Rückrunde auf unser Spielsystem einstellen konnten. Was wir in den letzten 3-4 Jahren gespielt haben, hat sich nicht groß verändert und war, so muss man es leider sagen, auch nicht immer schön anzuschauen.

Im Anschluss an eine Katastrophen-Saison musste ein Umdenken und Umbruch her, da nach der Saison weitere Leistungsträger den Verein verlassen haben. Die Verantwortlichen des VfL stecken die Köpfe zusammen und haben einen kompletten Neustart verordnet.

Es wurde an einen neuen Spielsystem gearbeitet, das nicht nur in der 1. Mannschaft, sondern auch in der Zweiten und in der A-Jugend implementiert werden soll. Dieser Ansatz ist völlig neu für den VfL und ein absoluter Meilenstein für den Verein.

Wilfried Aretz als Trainer der Ersten, Sven Topa als neuer Trainer der Zweiten, sowie Ingo Drießen als Trainer der A-Jugend und Jugendleiter, sind im ständigen Austausch und arbeiten täglich am Feintuning des neuen Konzeptes. Zudem wurden Trainingslager und Trainingseinheiten zusammengelegt und Inhalte abgestimmt.  Der Kader der Ersten wurde auf breitere Füße gestellt, wobei die Neuzugänge mit viel Potenzial ausgestattet sind, aber teilweise noch Zeit brauchen, um sich in der Verbandsliga zu finden. Das Bindeglied zwischen der 1. & 2. Herren bildet die neue A-Jugend. Hier macht sich die gute Jugendarbeit endlich bezahlt. Nach vielen Jahren kann der VfL wieder auf eine A-Jugend verweisen, die sich auf Anhieb für die Oberliga Nordrhein qualifizieren konnte. In den vielen Trainingseinheiten und Testspielen gemeinsam mit den Senioren, konnten die Jungs schon zeigen, dass sie in der kommenden Saison eine gute Alternative sein können. Die Bereitschaft, sich über die 2. Mannschaft für die 1. Mannschaft zu empfehlen, ist bei der A-Jugend durchweg vorhanden. In Bardenberg ist sich keiner zu fein, sich über die Kreisliga für die Verbandsliga zu empfehlen. Aber nicht nur die A-Jugend, auch die nachfolgende Jugend sind ein Teil der neuen Strategie. Ab der B-Jugend sind wir zusammen mit unserem Jugend-Kooperationspartner HSG Merkstein, mit mindestens zwei Jugendmannschaften pro Altersklasse stark aufgestellt.

Aber eins ist allen klar: Das Ganze ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und das Team stark verjüngt. Jetzt brauchen wir die nötige Zeit, Gelassenheit, Geduld und Unterstützung des Umfelds und der Fans. Wir würden uns freuen, wenn wir wieder eine positive Fan-Kultur in der Walter-Rütt-Halle etablieren könnten. Es ist ziemlich einfach zu meckern wenn’s nicht läuft, die Kunst ist es, die Mannschaft in schwierigen Phasen zu unterstützen.

Den ersten Step will das neuformierte Team zum Saisonauftakt am heutigen Samstag um 18 Uhr vor heimischem Publikum gehen. Mit der Zweitvertretung der HSG Refrath/Hand erwartet uns ein starker Aufsteiger. Natürlich haben wir uns auf den Gegner gut vorbereitet, der Blick ist aber auf uns gerichtet.

Die Theke ist ab 17 Uhr geöffnet und der Grill aufgebaut.

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